Unser Lamarckii-Bienen-Blog
Ägyptische Frühlingsimpressionen
Auch in Ägypten ist der Frühling die Zeit der Fülle und alles blüht.
Auf der SEKEM Farm haben wir in den letzten Jahren für eine spürbare Verbesserung der Bienenweide gesorgt. Hier ist vor allem Angela Hofmann, agricultural manager, zu nennen. Danke Angela. Jetzt ist Zitrusvollblüte. Auch der Eukalyptus spendet ergiebige Nektartracht.
Fotos oben (Dieter Marienfeld, Franziska Wolpert): Zitrus- und Eukalypthusblüte
Fotos unten (Wolpert): Calendulablüte und -Feld
Bienen richten sich in den Top Bar Hives häuslich ein.
Nächste Woche werde ich unsere Top Bar Hives genauer vorstellen.
Fotos: (von Islam Siam): Wabe, frisch eingesetzt; Wabe, von den Bienen schon „befestigt“, einige sind schon dabei, die Gummis durchzubeißen (Kreise); so sieht das fertig „bezogen“ aus. Foto 4, Franziska Wolpert: ein Schwarm in der neuen Behausung.
Große Verantwortung
1. 4.2016
In ganz Ägypten gibt es außer uns nur noch einen großen Imker, der Lamarki-Völker hält. Er möchte diese auch an uns verkaufen. Wir überlegen, dies zu tun. Doch dann sind alle Lamarkij Völker in unserer Hand und Obhut – welch eine Verantwortung!
Foto (Matthias Friedmann) : eine neu gebaute Wabe.
Schwarmstimmung
25. März 2016
Die Umhängeaktion auf der SEKEM Farm geht weiter. Die guten Völker kommen bereits in Schwarmstimmung und fast täglich müssen unsere Imker die neuen Schwärme einfangen. Es sind sehr kleine Schwärmchen, die aber enorm fleißig bauen und viel Freude machen. Mittlerweile wurden schon mehr als 30 Schwärme eingefangen, unser Bestand vergrößert sich.
Fotos oben: für Mitteleuropäer ein ungewohntes Bild – Bienenschwärme in Palmen! Auf dem linken Foto sind es drei Stück, auf dem rechten einer.
Unser Imker Islam Siam berichtet uns, dass es viele Drohnen gibt und wir hoffen auf gute Begattung.
Es honigt gut: Zitrusfrüchte und Eukalyptus. Welche Freude.
Fotos unten: eine Drohnenwabe (links) und ein Schwärmchen nach fünf Tagen, mit Eiern in den Waben.
Alle Bilder: Franziska Wolpert und Islam Siam
Reise in die Oase
20. März 2016
Etwa 200 Völker sind umlogiert. 100 Lamarkij Völker in ihren neuen Wohnungen, den Top Bar Hives, werden in die Oase Minja gebracht. Dort haben wir Flächen gepachtet, auf denen nun Bienenweide angebaut wird.
Sonnenblumen, Calendula, Sesam, Kamille und, eine Premiere für Ägypten: Sommerraps.
Natürlich müssen alle Flächen bewässert werden, sonst wächst und gedeiht nichts.
Fotos: Fransika Wolpert
Transport zur Oase, Sonnenblumenfeld, Neue Wohnungen – Top Bar Hives, Kamille
Der Umzug in die neuen Wohnungen beginnt!
Wir begannen, unterstützt von Franziska Wolpert, die ersten Völker aus den Nilschlammröhren in die von uns entwickelten Top Bar Hives umzulogieren.
Diese Top Bar Hives, Oberträgerbeute, entspricht in ihrem Volumen den traditionellen Nilschlammröhren. Die Wabengröße ist an deren Durchmesser angepasst. So ist der Raum, den die Bienen nun ergreifen sollen, gleich geblieben. Nur das Material ist anders – Holz. Die Nilschlammröhren dienen in Ägypten seit fast 5000 Jahren als Bienenwohnung, auch die Bewirtschaftung ist seit 5000 Jahren nahezu unverändert.
Foto: Blick in eine traditionelle Röhre aus Nilschlamm und Stroh.
Wir sind davon überzeugt, dass die alten Röhren ein wesentlicher Grund dafür sind, dass die Lamarkij-Bienen in Ägypten einen so schlechten Ruf haben. Es ist in Zeiten von einer guten Tracht sicher einfach damit zu imkern, weil man nur die hinteren Honigwaben herausschneiden muss. Aber heute, unter den schlechten Trachtbedingungen, die auch in Ägypten herrschen, brauchen die Bienen mehr Fürsorge und Pflege, wie zum Beispiel Füttern. Diese Betreuung ist in den Nilschlammröhren sehr umständlich.
Diese Biene ist seit vielen Jahren vernachlässigt und kaum kultiviert. Wir müssen ein Selektionsprogramm starten und mit den wenigen guten Völkern vermehren.
Einmal mehr wird uns deutlich: wenn wir das jetzt nicht übernehmen, wird diese Bienenart unweigerlich aussterben. Die Verantwortung ist groß. Hoffentlich gelingt unsere Vision: der Erhalt dieser wunderbaren Biene, die eigentlich sehr vital ist, zu sichern.
Fotos unten (Matthias Friedmann): Top Bar Hive mit „umgezognen“ Lamarkij-Bienen und eine Wabe daraus.
Strategiekonferenz in Kairo
Am 9. März fand in der Zentrale von Vitrac in Kairo eine Konferenz statt, wo wir unser Projekt interessierten Wissenschaftlern verschiedener Universitäten in Kairo und Asiut vorstellten. Es wurde vereinbart eine Zusammenarbeit zu beginnen.
Da die Lamarkij-Völker teilweise in einem schlechten Zustand waren, wurde beschlossen, zunächst den Bestand zu stabilisieren. Der Erste Schritt soll ein Programm zur Auswahl der guten Völker sein. Dazu müssen aber zunächst Definitionskriterien für die Vitalität von Lamarkij-Bienen erarbeitet werden.
Foto oben (Franziska Wolpert) :
Dr. Portius (Schwartau), Mohamed Mahallawy (Vitrac), die ägyptischen Wissenschaftler: Dr. Mustafa, Dr. Adham, Dr. Fatallah, Dr. Sobbhy, unser Imker im Projet Islam, Angela Hofmann von SEKEM, Günter und Matthias Friedmann und Hardy Vierle (Hobos) nicht in Reihenfolge!
Foto unten (Marienfeld): blühende Calendulafelder
Neue Bienenvölker eingetroffen!
Jetzt stehen 600 Lamarkij-Völker auf der Farm – Anfang März werden wir nach Ägypten reisen und die Völker von den traditionellen Nilschlamm-Röhren in die von uns entwickelten Top-Bar-Hives umlogieren.
Auf dem Foto: die Völker in den Schlamm-Röhren
Das Lamarkij-Bienen-Projekt
Foto links: ägyptischer Imker, Foto rechts: traditionelle Nilschlamm-Röhre
Das Projekt und wie es zur Förderung und Zusammenarbeit mit unseren Partnern Schwartau, bee careful und Prof. Dr. Jürgen Tautz (Hobos) kam, wird auf der Seite Eingangsseite des Blogs erklärt, Infos über die Vorgeschichte des Projektes finden Sie auf meiner Homepage (demeter-imkeri-friedmann.de)
Erste Erfolge konnten wir schon erzielen: Dank der Unterstützung ägyptischer Wissenschaftler ist es uns gelungen 600 Völker der Apis M. Lamarkij zu kaufen. Diese werden an unseren Standorten aufgestellt und in der nächsten Zeit in an das Raumvolumen und die Wabengröße der alten Nilschlammröhren angepassten Top-Bar-Hives umlogiert.
Im Jahr 2016 wollen wir den Bestand vergrößern, um einen genügend großen Genpool aufzubauen, damit die Gefahr des Aussterbens minimiert wird. Gleichzeitig haben wir Flächen gepachtet, auf denen attraktive Bienenweide ausgesät wurde, um so die Ernährungssituation der Bienen zu verbessern – was wegen der notwendigen Bewässerung in Ägypten recht teuer ist.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Allianz von Marmeladen und Bienen in Zukunft sehr erfolgreich sein wird.
Organic Beekeeping & Biodiversity
Günter Friedmann stellt das Projekt zur Rettung der ägyptischen Lamarkij-Biene auf der Biofach in Nürnberg in einem IFOAM-Workshop vor.
Vortrag als PDF-Datei